Wissenswertes für Messdienerinnen und Messdiener

Der Altar

Der Altar ist der wichtigste Ort während der Messfeier. Die Tischform erinnert uns an den Abendmahltisch, an dem Jesus Christus die Eucharistie stiftete. Seither kommen wir immer wieder zusammen, um am Altar mit ihm zu feiern. Es gibt auch Blockaltäre. Sie erinnern an den Opfertisch. 

 

Die Reliquien

   

In jedem Altar ist ein kleines Reliquiengrab eingelassen. Darin liegen Reliquien; das sind Überreste und Gebeine von Heiligen. In unserer Kirche sind die Reliquien vom HL. Quirinus in einem kleinen Schrein am Seitenaltar untergebracht.  Die Reliquien welcher oder welches Heiligen liegen im Altar deiner Pfarrkirche?

 Der Ambo

Ambo ist ein griechisches Wort und bedeutet soviel wie LESEPULT. Von hier aus werden die Texte des Wortgottesdienstes vorgetragen. Man spricht vom Ambo auch als TISCH des WORTES, im Unterschied zum Altar, dem Tisch des Brotes und des Weines. Deshalb ist der Ambo oft aus dem gleichen Material gemacht, aus dem der Altar gemacht ist. Ambo kann auch mit einem Tuch wie der Altar geschmückt sein.

Das Altarkreuz

Das Zeichen unserer Erlösung ist das Kreuz. Dieses Zeichen darf beim Feiern in der Kirche nicht fehlen. Das Kreuz kann über, hinter, auf oder neben dem Altar stehen. Es muss für alle gut sichtbar sein. Bei einer Prozession wird es, wenn es ein Vortragkreuz ist, aus der Haltung genommen. Das Kreuz erinnert uns immer, dass wir bei jeder heiligen Messe den Tod und die Auferstehung Jesu feiern.

 

Kerzen und Blumen

   

Wir schmücken den Altar mit Kerzen und manchmal mit Blumen. Die Kerzen können sowohl auf wie neben dem Altar stehen. Bei Festen wird auch der Altar mit Blumen geschmückt. Je wichtiger das Fest ist, dass gefeiert wird, umso aufwendiger dürfen der Blumenschmuck und der Kerzenschmuck sein. Im Advent und in der österlichen Bußzeit sollen auch bei Festen keine Blumen auf dem Altar stehen.

 

 

Warum tragen der Priester und die Messdiener in der Messe besondere Kleider? 

Die Kleider der Messdiener, Messdienerinnen und des Priesters sind festliche Amtskleider. Diese Kleidung stammt noch von dem römischen Festtagsgewand. Bei den kirchlichen Feiern hat man die altrömische Festkleidung beibehalten. Im Laufe der Jahrhunderte wurde sie immer stärker als fremd empfunden. Die feierlichen Kleider im Gottesdienst nennt man PARAMENTE.  Paramente sind: Die Albe, die Kasel, die Stola, das Zingulum, das Pluviale und das Segenstuch.

Die Albe ist das weiße Untergewand. Das Wort kommt aus der lateinischen Sprache und heißt: weiß = albus. Die Albe erinnert und durch ihre weiße Farbe an das Taufkleid.

Die Albe wird um die Hüften von einem Zingulum, kommt aus dem Lateinischen und bedeutet umzingeln gehalten. Zingula können die Form einer dicken Kordel haben; es kann auch ein Stoffband sein, an dessen Ende zwei Quasten baumeln.

Die Kasel ist das liturgische Festgewand des Priesters, und sie ist zugleich Zeichen des Leiters der heiligen Messe. Die Kasel wird wie die Stola in der vorgeschriebenen liturgischen Farbe angezogen. Zusätzlich trägt man die Stola über oder unter der Kasel.

Die Stola ist ein Band, das ursprünglich ein weltliches Amtszeichen war. Heute findet sie nur noch in der Kirche Verwendung. Bischof und Priester tragen sie so, dass sie von der Achsel vorn herabhängt. Der Diakon trägt sie schräg von der linken Schulter zur rechten Hüfte.

Die Dalmatik ist das Ober – bzw. Festgewand des Diakons. Der Name Dalmatik stammt von einem aus Dalmatien stammenden Obergewand für Männer und Frauen am Ende des zweiten Jahrhunderts. Sie gehörte ursprünglich zum Gewand eines Bischofs, der sie unter der Kasel getragen hatte. Heute tragen sie nur Diakone.

Das Pluviale wird auch Chor -, Rauch -, Vesper – oder Segensmantel genannt. Es wird vom Bischof Priester oder Diakon bei manchen Handlungen außerhalb der heiligen Messe getragen. Zum Beispiel wird es bei Prozessionen, beim Chorgebet, Segnungen mit dem Allerheiligsten, Weihen und anderen Segnungen verwendet. Das Pluviale ist ein bis zum Boden reichender Mantel, dessen Vorderseite vor der Brust mit einer Schließe zusammengehalten wird.

Das Segenstuch

Wenn der Priester oder Diakon mit der Monstranz den Segen gibt, wird vorher über das Pluviale noch das Segenstuch = Velum gelegt. Auch bei Prozessionen mit der Monstranz wird das Segenstuch verwendet. Das Segenstuch entstand aus dem Brauch, heilige Geräte nur mit verhüllten Händen anzufassen. Auf dem Bild siehst du den Priester beim Fronleichnamsumzug. Er hält die Monstranz mit einem Velum. Unter dem Segenstuch kannst du auch das Pluviale erkennen.

 

Der Akolyth (Altardienst)

Der Akolyth  (griechisch = begleiten, folgen). Der Akolyth hat die Aufgabe, dem Priester bei der Bereitung der Gaben behilflich zu sein. In den Gottesdiensten gibt es meistens zwei Akolythen. Der eine bringt die Hostienschale mit den Hostien, der andere ist für die Messkännchen mit Wein und Wasser zuständig und bringt den Kelch auf den Altar. Auch für die Handwaschung des Priesters ist der Akolyth zuständig. 

 

Der Ceroferar (Kerzenträger)

Der Ceroferar (lat. cerus = Kerze, Wachs, ferre = tragen). Der Kerzenträger weist mit dem Licht seiner Kerze (Flambo) bei Evangelium, Gabenbereitung und Hochgebet auf Christus, das Licht der Welt, hin. Die Ministranten mit den Kerzen ziehen nach dem Thuriferar und Navikular ein. In ihrer Mitte in der Kruzifer. 

 

Der Kruzifer (Kreuzträger)

Der Kruzifer (lat. Crux = Kreuz, ferre = tragen). Er ist der Kreuzträger, der bei Prozessionen und zum Ein- und Auszug der heiligen Messe das Zeichen Christi voranträgt. Im Zug steht der Kruzifer immer zwischen den ersten zwei Kerzenträgern. Wenn kein Thuriferar Dienst macht, so führt er den Zug der Ministranten mit den Weihrauchträgern an. 

 

Der Thuriferar (Weihrauch)

       

Der Thuriferar (lat. thuribulum = Rauchfass, ferre = tragen). Er ist der Weihrauchfassträger. Im Gottesdienst wird Weihrauch zur Ehre Gottes entzündet. Er kann bei feierlichen Gottesdiensten verwendet werden. Die Ministranten gehen dabei immer an der Spitze des Zuges. Mit Weihrauch beweihräuchert werden das Allerheiligste, die Gaben auf dem Altar, das Kreuz, das Evangeliar, die Osterkerze, der Priester und die Gemeinde. Ein geübter Ministrant trägt das Fass nur mit der linken Hand. 

 

Der Navikular (Schiffchen)

       

Der Navikular (lat. navicula = Schiffchen, Boot). Der Dienst des Schiffchenträgers ist immer verbunden mit dem Weihrauchfassträger. Das Schiffchen ist ein Gefäß, das die Form eines kleinen Bootes hat, in dem sich die Weihrauchkörner befinden. Er bildet mit dem Thuriferar die Spitze einer Prozession. Vor der Beweihräucherung wird immer eine tiefe Verneigung vor den Personen oder Gegenständen gemacht. Ein anderes Wort für Beweihräucherung ist Inzens. 

 

Der Kelch

Der Kelch ist das Gefäß für den Wein. Er ist immer innen vergoldet, weil er die verwandelte Gestalt des Weines enthält. Der Kelch der älteren Form setzt sich zusammen aus der Kelchschale und dem Fuß. Dazwischen befindet sich der Knauf zum Anfassen. 

 

Die Hostienschale und das Ziborium

Das Gefäß für die Hostien kann eine Patene sein oder eine Schalenform haben, mit oder ohne Fuß.  Das Ziborium ist das Gefäß, in dem die kostbaren Hostien aufbewahrt werden. Auch die Hostienschale und das Ziborium müssen immer vergoldet sein, da sie die verwandelten Gestalten enthalten. Das Ziborium wird im Tabernakel aufbewahrt. Die Hostienschale steht mit dem Kelch im Tresor der Sakristei. 

 

Die Messkännchen

Die mit Wein und Wasser gefüllten Messkännchen stehen vor der Messe auf einem Tablett auf der Kredenz. Sind sie aus Glas, kann man den Inhalt der Gefäße gut unterscheiden. Wein ist gelblich oder rot, das Wasser ist klar. Sind sie aber aus Metall, so ist im Wasserkännchen ein A eingraviert, (Aqua = Wasser) und im Weinkännchen ein V (vinum = Wein). Oft ist das Weinkännchen von innen vergoldet, und das Wasserkännchen nicht, so dass man den Inhalt der Gefäße gut unterscheiden kann.

 

Corporale, Palla, Kelchtuch, Lavabotuch

Diese Tücher werden bei der heilige Messe benötigt. Über dem Altartuch wird bei der Gabenbereitung das CORPORALE gebreitet. Kelch und Hostienschale stehen in der Eucharistiefeier darauf.  Die PALLA ist ein 15x15 cm großes, durch eine Einlage versteiftes Leinentuch, mit dem der Priester den Kelch abdeckt, damit keine Fremdkörper in den Wein fallen können. Das KELCHTUCH ist ein gefaltetes Tuch, mit dem der Priester den Kelch nach der Kommunion reinigt. Das LAVABOTUCH ist das Handtuch des Priesters, das er nach der Händewaschung benutzt. 

 

Die Farbe der Gottesdienstkleidung...

...hängt nicht von der Laune des Priesters ab. Die Farbe weist auf das besondere Ereignis hin, das gefeiert wird.

WEIß

 Zeichen der Freude, Reinheit und Festlichkeit. 

Anlässe: Osterzeit, Weihnachtszeit, Feste unseres Herrn Jesus Christus, Gedenktage an die Gottesmutter Maria und der Engel und Heiligen, wenn sie keine Märtyrer sind. 

ROT

Zeichen der Liebe, der Feuergeistes und Blutopfers.

Anlässe: Pfingsten, Palmsonntag, Karfreitag, Märtyrerfeste, Evangelistenfeste. 

GRÜN

  Zeichen für die Hoffnung

Anlässe: Sonn - und Wochentage im Jahreskreis .

Violett

Zeichen für die Umkehr, Buße und Erwartung.

Anlässe: Fastenzeit, Adventzeit, Liturgie für Verstorbene

 

Die Messdienerleiter Oktober 2005

 

Launen der Messdienermode.

Die lange Geschichte der Kirche ist in den Gewändern ihrer Altardiener eindruckvoll gegenwärtig. In einem kirchengeschichtlichen Modeljournal für Messdiener könnte man sehen:    

"Modell Tarcisius" : Zeit 2. und 3. Jahrhundert. 

An Feiertagen kann das schlicht - strenge Gewand ergänzt werden durch weiße Handschuhe und leichte Zehlebrationspantoffel. Die rote Streifen erinnern an die Stola des Priesters. Besonders wenn das Gewand zum dritten Mal gewaschen wird, neigt es dann eher zum Gelblichen, wiederum ein eindeutiger Hinweis auf Rom und den Vatikanstaat. 

"Modell Dominikus": 12. und 13. Jhdt

Es kommt aus Südfrankreich. Dieses Modell ist besonders geeignet, auf dem großen Einfluss der Mönche hinzuweisen, den sie im Laufe der Geschichte auf die Messgestaltung haben. Das schlichte Holzkreuz hängt an einer Kordel und mahnt an die Armut der Kirche, die ihr die Anschaffung zeitgemäßer Gewänder verbietet. 

"Modell Monsignore": Ende 19. Jhdt.

Das Modell verrät etwas vom Kirchenbewusstsein der Weltkirche, von der Treue zu den kirchlichen Amtsträgern. Auch ist dieses Modell besonders gut geeignet, das Selbstbewusstsein der Messdiener zu steigern. Es unterstreicht die Würde. In diesem Gewand wird der Messdiener zum Würdenträger. Wie von selbst vergehen Rauflust und Ausgelassenheit.

"Modell Bodenscheu"

Es ist der Beitrag der skandinavischen Länder unter Berücksichtigung schottischer Einflüsse. Es ist ein guter Hinweis, sich allen Zeiterfordernissen anzupassen und ihre Modelaunen geduldig in den Gottesdienst Miteinzubeziehen. Das Kleid ist besonders bei Jazzgottesdiensten für die Jugend und im Hochsommer aktuell.