Gottes Wort - heute !

Jesus fuhr mit dem Intercity von Münster nach Köln. Eine große Menschenmenge folgte ihm, weil sie gehört hatten, dass er auf ihre Probleme Antworten wusste. Jesus bestieg auf dem Neumarkt in Köln eine LKW - Plattform und sah auf die Menschen, die ihm gefolgt waren.
Ein Teil von ihnen hatte Transparente und Schilder mit der Aufschrift : Wir suchen Arbeit oder
Arbeitslos - Los der Arbeiter, oder Arbeit für alle.

Da fragte Jesus einen seiner Begleiter, was man wohl tun könne, um diesen Menschen ohne Arbeit zu helfen.
Der antwortete : Man müsste die Steuern erhöhen, ein Beschäftigungsprogramm erstellen, die Investitionen anregen, die Löhne einfrieren und den Konsum anheizen. Ein anderer sagte : Es sind ja nicht alle ohne Arbeit, auch hier sind nur die Hälfte arbeitslos. Aber es ist eben nicht genug für alle da.
Jesus ging hin, ließ alle, die Arbeit hatten, zu sich kommen, und ihre Arbeitsstunden, - Tage und Arbeitsjahre - zusammentragen. Dann dankte er Gott für die gesammelte Arbeit und ließ sie neu verteilen. Jeder bekam 35 Stunden, nicht mehr und nicht weniger. Den älteren Arbeitern dankte er für ihren Einsatz bei der Fortführung der Schöpfung seines Vaters und gab ihnen die wohlverdiente Rente.
Den Jungen erklärte er ihre Verantwortung für die Weiterführung und Bewahrung der Schöpfung und gab ihnen Ausbildungsstellen.
Danach sammelte er die restliche Arbeit ein, und siehe da, es war noch genug um auch allen anderen, die nicht gekommen waren, Arbeit zu geben.
Als die Menschen sahen, was Jesus tat, sagten sie : Das ist bestimmt der Prophet, der in die Welt kommen soll! Jesus wusste, dass sie nun bald an ihn herantreten würden, um ihn mit Gewalt zu ihrem König zu machen. Deshalb zog er sich ganz allein zurück.

Heute könnte in den Seligpreisungen folgendes stehen :

Selig seid ihr, wenn ihr euch die Ohren nicht zuhaltet, wenn das Thema Jugendarbeitslosigkeit schon wieder auf der Tagesordnung steht und im Gespräch ist.

Selig seid ihr, die ihr nicht aufhört zu glauben, dass auch die kleinen Schritte, die ihr konkret mit jedem arbeitslosen Jugendlichen unternehmt, sinnvoll sind - auch wenn sie das große Problem Arbeitslosigkeit nicht total lösen.

Selig seid ihr, wenn ihr weiterhin daran festhaltet, dass die Jugendarbeitslosigkeit nicht nur Aufgabe der Großen, Politiker, Wirtschaftsexperten und Tarifpartner ist.

Selig seid ihr, wenn ihr gerade den Betroffenen selbst zutraut, dass sie einen Gutteil zur Lösung mit eigener Hand beitragen können.

Selig seid ihr, wenn ihr weiter sucht nach Alternativen, menschlicheren Produktions- und Arbeitsformen, auch wenn die Klugen und Weisen darüber den Kopf schütteln und lächeln.

Selig seid ihr, wenn ihr nach Wegen sucht, wie die knapper werdende Arbeit besser und gerechter geteilt werden kann, auch wenn ihr spürt, dass es an die eigene Substanz geht.

Selig seid ihr, wenn ihr der Versuchung widersteht, über die Arbeitslosigkeit nur zu reden, und das Risiko nicht scheut, neue Wege zu beschreiten, auch wenn der Erfolg noch nicht oben auf der Hand liegt.

Doch Wehe euch, wenn ihr, die ihr noch Arbeit habt, so tut, als gehe euch das Problem nichts oder noch nichts an.

Wehe euch, wenn ihr die Arbeitgeber in Bausch und Bogen verteufelt, in endlosen Diskussionen bei dem System stehen bleibt, selber aber keinen Schritt tut.

Aber auch Wehe euch, wenn ihr euch davor drückt, nach einzelnen und kollektiven Drahtziehern zu suchen, die ein Interesse daran heben, dass alles beim alten bleibt, dass Abhängigkeits - und Herrschaftsinteressen zementiert bleiben, dass nicht der Mensch gilt und dass sie sich auf Kosten der Schwächeren Vorteile verschaffen können.
(vgl. Lk 6,20-26) Hans Sanders

 

Auslegung des neuen Testaments (Heute) 

Wenn der Menschensohn mit Macht und Herrlichkeit kommt, von allen Engeln begleitet, dann wird er sich auf den Königlichen Thron setzen.

Alle Völker der Erde werden vor Ihm versammelt werden, und er wird die Menschen in zwei Gruppen teilen, so wie ein Hirte die Schafe von Böcken trennt. Die Schafe wird er auf die rechte Seite stellen und die Böcke auf die linke.

Dann wird der Richter zu denen auf der rechten Seite sagen : Kommt her ! Euch hat mein Vater gesegnet. Nehmt Gottes neue Welt in Besitz, die er euch von Anfang an zugedacht hat.

Denn ich war Arbeitslos und ihr habt eure Arbeit mit mir geteilt,
ich war ohnmächtig und resigniert und ihr habt euch mit mir solidarisiert,
- ich war Ausländer und ihr habt mich bei euch aufgenommen
- ich hab die vorgeschriebene Leistung nicht mehr bringen können und ihr habt mich nicht zum alten Eisen  geworfen
- ich war ohne Lehrstelle und ihr habt nicht Drückeberger gesagt
- ich saß auf den Wartebänken des Arbeitsamtes und ihr habt euch zu mir gesetzt.

Dann werden die, die Gottes Willen getan haben, fragen :
Herr, wann sahen wir dich jemals arbeitslos und teilten mit die unserer Arbeit ?
Oder ohnmächtig und resigniert und gaben dir unsere Solidarität ?
Wann kamst du als Ausländer und wir nahmen dich auf, oder wann brachtest du die vorgeschriebene Leistung nicht mehr und wir haben dich nicht zum alten Eisen geworfen ?
Wann warst du ohne Lehrstelle und wir sagten nicht Drückeberger zu dir und wann saßt du auf den Wartebänken des Arbeitsamtes und wir haben uns zu dir gesetzt?
Dann wird der auf dem Thron antworten : Ich will es euch sagen : Was ihr für einen meiner geringsten Brüder und eine meiner geringsten Schwestern getan habt, das habt ihr für mich getan.

Vgl. Matth 25, 31 - 40