Ständiger Diakonat

Der Größte von euch soll euer Diener sein (Mt 23,11)

Im katholischen Kirchenrecht gehört der Diakon zu den Stufen, die zum Priesteramt führen und ist die höchste Stufe, die für verheiratete Männer möglich ist. Das zweite Vatikanische Konzil hat den ständigen Diakonat als eigenständiges Amt in der Kirche wiederhergestellt. Bewerber für den Diakonat können verheiratete Männer sein (Mindestalter 35 Jahre) oder sich zum Zölibat verpflichten (Mindestalter 25 Jahre). Bei verheirateten Männern, die sich zum Diakon weihen lassen, gilt das Zölibat nicht für die bestehende Ehe, jedoch im Falle des Todes der Ehefrau. Die Weihe zum Diakon ist auch eine Voraussetzung für die Priesterweihe.
In den deutschen Bistümern gab es am 31.Dezember 2003 insgesamt 2582 Diakone. 
Die ersten Diakone sind im neuen Testament (Apostelgeschichte 6,1-7) erwähnt. Männer die gewählt werden, um die Apostel zu entlasten.
Bereits in der frühen Kirche war das Diakonat als geistliches Amt direkt dem Bischof zugeordnet. Bei Ignatius von Antiochien schreiben Diakone Briefe für den Bischof, predigen oder werden von ihm als Legaten zu einer anderen Kirche gesandt. Diakone gibt es in den meisten bischöflich strukturierten Kirchen, z.B. in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und lutherischen Kirche. In der Römisch-katholischen, anglikanischen und orthodoxen Kirche zählen Diakone zu den Klerikern und können gewisse Aufgaben übernehmen. Sie verkünden das Evangelium, predigen, taufen, trauen, beerdigen und können allen Andachten vorstehen, die keine Eucharistiefeier beinhalten.

 Mit Sicherheit ist die Herausforderung riesig und die Aufgaben sind vielfältig: Die Not der Menschen zu sehen, wo viele wegsehen. Hinhören, wenn viele abschalten. Die Hand ausstrecken, wo andere sie oft wegziehen. Eigentlich wenig. Doch mehr als man glaubt: der Geheimcode zum menschlichen Miteinander. Bruderdienst, Schwesterdienst, Gottesdienst. Tag für Tag. Und wo auch immer: Sprachrohr der Sprachlosen sein, Helfer der Hilflosen, Halt für Haltlose. Anwalt und Stellvertreter der Menschen sein. Im Leben und im Gottesdienst. Einfach biblisch.

Dienst am Menschen im Auftrag der Kirche

Arbeitslose, Asylanten, unheilbar Kranke, am Leben Verzweifelte, Einsame und von allen Vergessene: Unsere Gesellschaft kennt viele Nöte, offene und verborgene. Gewiss: Viele dieser Nöte werden aufgefangen durch gesetzliche, öffentliche Hilfen. Wer aber entdeckt die geheimen Nöte, die nicht mit Geld zu beheben sind? Wer tröstet von Mensch zu Mensch, wenn alles zusammenzubrechen scheint? Wer weckt eine christliche Gemeinde auf, die sich nur mit sich selbst beschäftigt? Wer trägt die Not der Menschen auch im Gebet vor Gott hin? Die Kirche hat den alten Dienst des Ständigen Diakons neu entdeckt. Er steht für eine Kirche, die den Menschen leiblich und seelisch helfen kann und will.
Der Diakon tut seinen Dienst im Hauptberuf oder in Verbindung mit einem Zivilberuf - so ist er den Menschen vor Ort besonders nahe.

Dienst an Not leidenden Schwestern und Brüdern 

Die Sorge des Diakons gilt allen Menschen in Not: Alten, Kranken, Alleinstehenden, Behinderten, Ausgegrenzten. Er ist das Gewissen der Gemeinde und versucht, andere für die Nöte in ihrer Gemeinde sensibel zu machen und sie zur Mithilfe anzuregen.

Dienst am Wort Gottes

Der Diakon begleitet Glaubende und Suchende auf ihrem Weg. Er öffnet ihnen den Zugang zum Wort Gottes in Katechese, Predigt und Glaubensgespräch.

Dienst in der Liturgie

In den liturgischen Feiern macht der Diakon deutlich, dass der Dienst am Menschen und der Gottesdienst untrennbar zusammengehören. Kraft und Auftrag zum Dienst am Menschen kommen von Christus, der in der Liturgie gegenwärtig ist. Bei Taufe, Trauung und Begräbnis vertritt der Diakon die Gemeinde, in der Eucharistiefeier steht er für die seiner Sorge Anvertrauten vor Gott.

Dienst am Aufbau der Gemeinde

Eine Pfarrei wird zur Gemeinde, wenn sich jeder darin wohl fühlen kann, wenn jeder angenommen ist. Der Diakon schafft Verbindungen, hilft Neuzugezogenen in der Gemeinde Heimat zu finden, hilft die Anonymität einer Großgemeinde zu überwinden, motiviert zur Zusammenarbeit.