Die Einrichtung von "Hotlines", von heißen Drähten aller Art, erfreut sich wachsender Beliebtheit. Es ist ein gutes Gefühl, zu wissen, dass da jemand immer für mich zu sprechen ist.
Seit Menschen an Gott glauben, sind sie im Gespräch mit ihm.
Gott offenbart sich den Menschen, und er hat seinen Namen gesagt:
"Beten" hat natürlich viel mit "Bitten" zu tun. Aber die Bitte allein macht das Gebet nicht aus. Alles, was mich bewegt kann ich vor Gott bringen. Das Dankgebet gehört auch dazu.
Als Maria erfahren hat, dass sie mit Jesus schwanger ist, bricht ein Lobgebet aus ihr hervor, das
so genannte
Magnifikat.
Dieses Magnifikat, der Lobpreis Mariens, wird von Priestern, Diakonen, Ordensleuten
und von manchen Christen täglich in der Vesper gebetet. Ein solch jubelndes Lobgebet geht manchmal nicht so leicht über die Lippen; es lässt sich einfacher in Gemeinschaft sprechen.
Für Menschen, die nicht leicht eine Beziehung zum Gebet finden, ist das biblische Buch der Psalmen eine gute "Gebetsfibel". Schon früh haben die Psalmbeter mit Gott gestritten, ihn angefragt, ihm Vorwürfe gemacht, häufig dann mit dem Unterton:
"Mein Gott bist du- trotz allem, was mir auch an Schlechtem geschieht".
Lohnt sich das Beten überhaupt? Direkten Erfolg durch umgehende Erfüllung aller Bitte zeigt es natürlich nicht.
Kaum auszudenken, was passieren würde, wenn jede persönliche Bitte die ausgesprochen wird, sofort in Erfüllung ginge.
Nein, einen "Gummigott", der seinen Willen nach jedem Gebet ausrichtet und verändert, den will wohl keiner haben.
Der Evangelist Lukas
Der bekannte Kapuzinerpater Anton Rotzetter beginnt sein Gebetbuch mit den Worten:
"Was ich dir mit diesem Buch geben kann, sind Worte.
Was ich dir nicht geben kann, ist Schweigen.
Und doch ist das Schweigen viel wichtiger als das Wort."
Der "Grundwortschatz" des Gebets im katholischen Glauben, die
so genannten
Grundgebete, sind Allgemeingut. Wenn Sie zu Hause ein Gotteslob haben, (das Gebet- und Gesangbuch der katholischen
Kirche), dann finden Sie diese Gebete ganz vorne. Der Segen zum Kreuzzeichen gehört dazu wie das
Glaubensbekenntnis, das "Gegrüßet seist du, Maria" und auch das "Heilig" - Gebet, das in der Messfeier gebetet wird.
Vielleicht finden Sie es aber auch nicht sofort, dann können Ihnen diese
Gebete
vielleicht weiterhelfen. Bald aber kann es sein, dass Sie merken: Diese Formulierungen fangen Ihre Erfahrungen, Ihre Lebenswelt, Ihre Gefühle nicht ein. Dann beginnen Sie wahrscheinlich von selbst, vielleicht zögernd
und noch unsicher, Eigenes zu formulieren.
Das Gerüst für Einsteiger: Die Grundgebete
Haben Sie Mut!
Niemand hört Sie außer Gott, - und der weiß Ihre Worte zu
nehmen.